Impfen und Testen – Wie geht es weiter in Brandenburg.

 

Nicht nur mir ist bewusst: „Der Ausweg aus der Pandemie heißt Impfen was das Zeug hält“. Aus diesem Grund tagten in dieser Woche Gesundheits- und Innenausschuss gemeinsam zum Thema: „Impfen im Land Brandenburg“. Der Start zu Beginn des des Jahres war holprig – weder Impfstoff noch eine reibungslose Terminvergabe gab es. Das sorgte für verständlichen Frust bei Impfwilligen. Nun wird es von Tag zu Tag besser. Seit der letzten Woche können und dürfen auch die Hausarztpraxen impfen. Auf die „Flut“ an Impfstoffen warten wir indes noch immer.

Die Impfdosen für Hausarztpraxen sind leider noch stark begrenzt und doch ist es die richtige Strategie, neben den Impfzentren, auch Hausärzte einzubeziehen. Leider gibt es jedoch immer wieder Rückschläge, die in Brandenburg aufgefangen werden müssen. AstraZeneca darf nur noch an über 60-jährige verimpft werden, also müssen die kommenden Zweitimpfungen für die Betroffenen mit Biontec oder Moderna aufgefangen werden. Das betrifft in Brandenburg ca. 60.000 Personen. Auch der momentane Stopp von Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson ist ein Rückschlag. Die hier bereits vergebenen Impftermine werden ebenfalls durch die Impfstoffe von Biontec und Moderna ersetzt, um vergebene Termine nicht wieder absagen zu müssen. 

Da die Gesundheitsministerkonferenz keinen zusätzlichen Impfstoff von Biontec oder Moderna zur Verfügung stellen konnte, musste die Impfplanung für die nächsten Wochen geändert werden. Die nun für die Zweitimpfung benötigten Impfdosen stehen natürlich den Erstimpfungen nicht mehr zur Verfügung, da die Zweitimpfungen absolute Priorität haben. Anderenfalls müsste die Immunisierung der knapp 60.000 Betroffenen von vorn beginnen.

Die Logistik der Lieferungen und Vergabe der Impftermine ist eine Mammutaufgabe für das Land, um allen in den nächsten Wochen und Monaten ein Impfangebot machen zu können. Termine werden erst vergeben, sofern der Impfstoff in Brandenburg verfügbar ist. Es gibt immer einen kleinen Puffer für Notfälle, aber dieser wird in Regelmäßigkeit immer wieder verimpft, da die Lieferungen oft nicht so erfolgen wie angekündigt.

Nach aktuellem Stand (16. April 2021) haben wir 466.840 Erstimpfungen und 154.445 Zweitimpfungen in Brandenburg durchgeführt. Das Ziel ist zunächst auf 125.000 Impfungen pro Woche zu kommen, bevor dann im zweiten Schritt 155.000 pro Woche geimpft werden sollen . Momentan liegen wir bei etwas über 80.000 Impfungen wöchentlich.

Auch das großflächige Testen ist weiterhin von hoher Bedeutung. Es muss flächendeckend getestet werden. In den Schulen und Kitas, am Arbeitsort und in öffentlichen Einrichtungen, um Infizierte die keine Symptome aufweisen schneller zu identifizieren, damit diese andere nicht anstecken können. Dies kann das Infektionsgeschehen senken. Die von Tag zu Tag steigende Anzahl von Patienten, welche beatmet werden müssen machen mir Sorgen. Derzeit erkranken auch immer mehr Jüngere schwer an Corona und somit steigt auch die Auslastung der Intensivstationen in unseren Kliniken. Die Betten zur Versorgung und auch das medizinische Personal dafür werden knapper. Es droht eine Überlastung an einzelnen Klinikstandorten – auch in Brandenburg.

Auch wenn die Belastung jedes Einzelnen hoch ist, fordere ich auf, sich gerade jetzt an Abstandsregeln usw. zu halten, um einen Beitrag zur Überwindung der Pandemie zu leisten.

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